Bereits am Freitagabend liefen die Vorarbeiten für den kniffligsten Teil des Vorhabens auf Hochtouren: Auf Betonblöcken, die unter der Brücke bleiben werden, verlegten die Arbeiter Schienen mit einem Edelstahlstreifen, quasi die „Rutschbahn” für die Brücke. Gleichzeitig kümmerte sich der Bagger um den restlichen Aushub, füllte mit Kies wieder auf und legte die Anker für die Verschubpressen frei. Nachdem es bereits dunkel und das Gestänge verlegt war, hob sich der 2500-Tonnen-Koloss und rutschte auf seinen Edelstahlstreifen in Position. Elf Meter galt es zu bewältigen: 16 Pressen pro Seite hoben die Brücke rund fünf Zentimeter an, während zwei andere Pressen zogen. Sie waren an dem Gestänge befestigt, das mit einbetonierten Gewindestangen auf der gegenüberliegenden Seite verbunden worden war. Bereits am Montag hatte die Apparatur den Testlauf bestanden, das Bauwerk schwebte fünf Zentimeter über dem Boden. So auch gestern Nacht. Am Samstagmorgen gegen vier Uhr war das Brückenbauwerk an seinem Platz zwischen den Gleisen.