Als „Markt der Notwendigkeiten und Möglichkeiten” bezeichnete Aichachs Dritter Bürgermeister Karl Heinz Schindler die Veranstaltung in der Aichacher TSV-Halle. Es sei wichtig, die Vielfalt des Ehrenamtes darzustellen, ergänzte Stefanie Kratzer, die die Freiwilligenmesse zusammen mit dem Kreisjugendring organisiert.

Rund 50 Prozent der Bürger im Landkreis engagieren sich laut Zahlen des Landratsamtes bereits ehrenamtlich, damit liegt Aichach bundesweit auf den vorderen Plätzen. Von 12 bis 17 Uhr hatten die Besucher gestern die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen von 33 Organisationen, Vereinen und Institutionen ins Gespräch zu kommen. „Unser Ziel ist es, gerade auch Jugendliche für das Ehrenamt zu begeistern. Soziales Engagement ist nicht nur für die Entwicklung wichtig, sondern auch bei Bewerbungen immer mehr gefragt”, erklärte Gottfriede Schwitters, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings. Landrat Klaus Metzger sieht eine Kultur der Wertschätzung im Landkreis: „Wir wollen eine Plattform bieten, um das Ehrenamt öffentlich zu machen. Es geht um Anerkennung und darum, es zu leben.”

Mit den Bereichen Soziales, Natur- und Umweltschutz, Asylhilfe, Katastrophenschutz, Sport, Selbsthilfe und Kultur war das Angebot breitgefächert. Die Aussteller lockten mit zahlreichen Flyern, Infotafeln und vor allem kompetenter Beratung. Auf Informationsblättern und im Dialog hatten die Organisationen Gelegenheit, sich und ihre Angebote vorzustellen und zu erklären, wofür sie Freiwillige brauchen.

Anna Brickmann sucht im Auftrag des Kreisjugendamtes für die Kinderschutzstelle „Koki - Netzwerk frühe Kindheit” nach Familienpaten. „Die Ehrenamtlichen werden geschult und besuchen einmal die Woche Familien mit schwierigen Verhältnissen oder jungen Müttern.” Im Heimatverein und Stadtmuseum Aichach können sich Freiwillige als Aufsichtsdienst oder bei Sonderausstellungen engagieren. „Wir wollen Inspiration geben, auch mal ins Museum zu gehen”, erklärte Elfriede Grabbert, stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins. Die Verkehrswacht Aichach sucht laut Linda Tremmel nach Schulwegbegleitern, die den Weg für Kinder sicherer machen.

Mit Sportschützen, Feuerwehr, Grubetfreunden und vielen anderen Vereinen wurde ein breites Portfolio abgedeckt. Das Angebot ist also vielfältig, laut Schindele braucht es nur „Passgenauigkeit”, um das Richtige zu finden. Für die Kinder standen im Außenbereich ein Fahrzeug der Feuerwehr, Papierfliegerweitwurf und Aktionen der Verkehrswacht bereit.

Stefanie Kratzer zog eine positive Bilanz. „Mit mehr als 800 Besuchern sind wir sehr zufrieden. Das sind mehr als beim ersten Mal. Wir wollen mit der Freiwilligenmesse eine feste Institution schaffen und diese durch Feedback stetig verbessern, damit die nächste Messe in zwei Jahren genauso erfolgreich wird.” „Wir wollen das Ehrenamt öffentlich machen. Es geht darum, es zu leben.”