Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.03.2016 12:00

Leben und Sterben des Franz K.

Probe beim „Prozess”.   Das Oberstufentheater des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums spielt in diesem Jahr eine Bühnenfassung des Romans von Franz Kafka. 	Foto: Berndt Herrmann (Foto: Berndt Herrmann)
Probe beim „Prozess”. Das Oberstufentheater des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums spielt in diesem Jahr eine Bühnenfassung des Romans von Franz Kafka. Foto: Berndt Herrmann (Foto: Berndt Herrmann)
Probe beim „Prozess”. Das Oberstufentheater des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums spielt in diesem Jahr eine Bühnenfassung des Romans von Franz Kafka. Foto: Berndt Herrmann (Foto: Berndt Herrmann)
Probe beim „Prozess”. Das Oberstufentheater des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums spielt in diesem Jahr eine Bühnenfassung des Romans von Franz Kafka. Foto: Berndt Herrmann (Foto: Berndt Herrmann)
Probe beim „Prozess”. Das Oberstufentheater des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums spielt in diesem Jahr eine Bühnenfassung des Romans von Franz Kafka. Foto: Berndt Herrmann (Foto: Berndt Herrmann)

Keine leichte Aufgabe, die sich die 16 Schüler und ihre Kursleiterin vorgenommen haben. Ist doch „Der Prozess” einer der ganz großen Romane der Weltliteratur und gilt als schwierig. Dazu kommen die Probleme einer Umsetzung als Theatertext. Aber die Deutsch- und Englischlehrerin hat sich schon in der Vergangenheit an anspruchsvolle Projekte gewagt. „Ich möchte Klassiker spielen, Stücke, die wirklich wichtig sind und die ein Schüler kennen sollte”, sagt Silke Frauenholz-Funk und verbindet so Begeisterung für Literatur mit pädagogischem Anliegen. Außerdem haben die 16 jungen Schauspieler den Kafka-Text aus drei Vorschlägen ausgewählt.

Das gehört zum Grundmuster des Theaterkurses, der sich auf elfte und zwölfte Klasse erstreckt: Die Inszenierung und alles, was dazugehört, entstehen zusammen. Während zunächst Geschichte und Theorie des Theaters auf dem Stundenplan stehen, geht es spätestens ab Weihnachten des zweiten Jahres an die konkrete Produktion. Die Bühnenfassung auch noch selbst zu erarbeiten, hätte also den Zeitrahmen und die Möglichkeiten eines Schulkurses gesprengt. Hier greift Silke Frauenholz-Funk auf eine Fassung zurück, die ein Kollege von ihr für eine andere Schule erstellt hat.

Diese hebt das Muster des Detektivromans, das im „Prozess” steckt, hervor. So steht hier die Ermordung von Franz K. nicht am Schluss, wie im Roman, sondern am Anfang. So wird das Stück zum analytischen Theater, das ergründet, wie es zu diesem Mord gekommen ist.

Die Hauptfigur wird im Übrigen von vier Schauspielern gespielt. Das ist eine Anleihe bei Andreas Kriegenburgs schon jetzt legendärer „Prozess”-Inszenierung an den Münchner Kammerspielen. „Jede dieser K-Figuren reagiert anders auf die Verhaftung”, erklärt die Kursleiterin.

Theatergruppe des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums, „Der Prozess” nach Franz Kafka. Freitag, 11. März, Samstag, 12. März, neue Aula. Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr. Karten (Erwachsene drei Euro, Schüler und Studenten zwei Euro) unter 08251/3091 oder an der Abendkasse. Die Hauptfigur wird von vier Schauspielern gespielt


Von Berndt Herrmann
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