Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.12.2015 12:00

Anna will schwimmen lernen - und die Bürgerstiftung hilft

Schwimmen zu lernen  ist Anna Hakobyans großer Wunsch. Später will sie Mitglied der Aichacher Wasserwacht werden.	Foto: Wasserwacht (Foto: Wasserwacht)
Schwimmen zu lernen ist Anna Hakobyans großer Wunsch. Später will sie Mitglied der Aichacher Wasserwacht werden. Foto: Wasserwacht (Foto: Wasserwacht)
Schwimmen zu lernen ist Anna Hakobyans großer Wunsch. Später will sie Mitglied der Aichacher Wasserwacht werden. Foto: Wasserwacht (Foto: Wasserwacht)
Schwimmen zu lernen ist Anna Hakobyans großer Wunsch. Später will sie Mitglied der Aichacher Wasserwacht werden. Foto: Wasserwacht (Foto: Wasserwacht)
Schwimmen zu lernen ist Anna Hakobyans großer Wunsch. Später will sie Mitglied der Aichacher Wasserwacht werden. Foto: Wasserwacht (Foto: Wasserwacht)

Am liebsten würde Anna Mitglied in der Wasserwacht werden. Dazu muss sie aber erst schwimmen lernen. Mit sechs Jahren hatte sie ein traumatisches Erlebnis: Als sie im Schwimmbad am Beckenrand auf ihre Mutter wartete, verlor sie den Halt und rutschte ab, sie ging unter. Gerade noch rechtzeitig konnte ihr die Mutter helfen. Dieses Erlebnis hat Spuren hinterlassen: Bis jetzt hat sich Anna nicht getraut, es noch einmal mit dem Schwimmen zu versuchen. Sie braucht einen verlässlichen Trainer, um es zu wagen. Deshalb möchte sie einen Schwimmkurs machen. Wenn sie dann schwimmen kann, möchte sie Mitglied in der Aichacher Wasserwacht werden.

Außerdem würde die 15-Jährige gerne wieder Sport machen. In der Schule, sowohl in der Ukraine als auch hier in Deutschland, hat sie im Sportunterricht Volleyball gelernt. „Ich liebe das”, erklärt die 15-Jährige. Deshalb will sie auch in einen Verein, in dem sie Volleyballspielen kann. Anna und ihre Familie sind Asylbewerber, sie leben in einer Gemeinschaftsunterkunft. Für Vereinsmitgliedschaften und die Kleidung für den Sport fehlt das Geld.

Angesprochen auf den Grund ihrer Reise nach Deutschland kommen Anna die Tränen. „Zuerst war alles ganz normal. Bis der Krieg kam. Wir hatten immer Angst, wenn wir unser Haus verlassen mussten”, erklärt das Mädchen. Die Familie stammt aus der ostukrainischen Großstadt Lugansk. Es handelt sich um eine prorussische Rebellenhochburg. Im Zuge der Ukraine-Krise wurde die Stadt beschossen, viel Infrastruktur zerstört, Kliniken und Wohnhäuser angegriffen. Die Kämpfe ukrainischer Regierungstruppen gegen Separatisten in der Ostukraine dauern an, weshalb die Ukraine nicht zu den sicheren Herkunftsländern zählt. Ob Ukrainer im Einzelfall ein Recht auf Asyl haben, wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entschieden. Anna ist mit ihrer Mutter, ihrem Vater, der Großmutter und den zehnjährigen Zwillingsbrüdern nach Deutschland geflohen, sie fühlt sich sicher und wohl hier. „Ich bin so glücklich, dass ich in Deutschland bin”, sagt sie. Ihr Dank geht an all die „netten und guten Menschen”, die ihr und ihrer Familie geholfen haben, sich einzugewöhnen, speziell auch an ihre Lehrer, wie sie betont.

Anna ist aber auch sehr ehrgeizig, in Kürze lernte sie die deutsche Sprache, in der Schule sind Mathematik, Physik und Sport ihre besten Fächer. Jetzt will sie Nachhilfe in Englisch nehmen. Sie spricht zudem Russisch, Armenisch, Assyrisch, Ukrainisch und Polnisch.

Mithilfe der Weihnachtsspendenaktion der Bürgerstiftung soll bedürftigen Jugendlichen im Aichacher Land geholfen werden. Durch Sport und Musik soll die Integration bedürftiger Jugendlicher erleichtert werden. Wenn Sie Anna und andere Bedürftige unterstützen wollen, können Sie an eines der angegebenen Konten spenden. Jeder Euro kommt zu 100 Prozent an.


Von Nayra Weber
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