Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.08.2015 12:00

Lehrer ist kein Beamter mehr

Während bei den vorangegangenen Verhandlungen zum Schutz der Schülerinnen nicht öffentlich wurde, was genau dem Studienrat zur Last gelegt wurde, verlas die Verwaltungsrichterin gestern die pornografischen Phantasien des Lateinlehrers. Dabei wurde deutlich, dass ihm schon Sechstklässlerinnen ins Auge stachen. Im Schullandheim antwortete er einem Mädel, das fragte, warum er Single sei, er wolle keine Freundin, sondern eine Sklavin. Er verfolgte sodann speziell die Entwicklung einer Schülerin. Diese unterrichtete er zwar nach der sechsten Klasse nicht mehr selbst, doch besuchte sie seinen Tanzkurs und er gab ihr kostenlos Nachhilfe in Latein. Er überschüttete die Heranwachsende mit Komplimenten und fotografierte sie.

Zwischenzeitlich schwärmte das Mädel für den durchaus beliebten Studienrat, und als sich erneut Lücken in Latein auftaten, bat sie ihn erneut um Unterstützung. Er bot diese an, wenn sie, so „alberte” er angeblich, als Gegenleistung nach dem Abitur Haushaltsarbeiten verrichten würde. Bis sie erwachsen wäre, würde er ein „Punktekonto” führen, das sie dann abarbeiten könne. Das Mädchen habe ihn dann vor einer Schulaufgabe gedrängt, sie zu unterrichten, und in einem Brief geschrieben: „Falls Sie noch etwas brauchen, ich bin ja Ihre Sklavin.” Dass das scherzhaft gemeint gewesen sei, habe er gewusst, außerdem habe sie hinter den Satz einen Smily gesetzt.

Zwar kam es nie zu sexuellen Kontakten mit dem Mädchen, doch sei, so die Richterin, der Lehrer dadurch zu Sado-Maso-Phantasien angeregt worden, in denen die 14-Jährige die Hauptrolle spielte. Er malte sich aus, wie er sie über Jahre quälen und zur Sklavin erziehen würde, bis sie ihm nach dem Abiturball endgültig gehören könnte. Das alles schrieb er in Form eines Bekenntnisses auf, das mit den Worten beginnt: „Ich stehe auf Frauen, wenn sie gestiefelt, gefesselt und geknebelt sind, so dass sie sich nicht wehren können, wenn sie gequält werden.” Schon seit dem Kindergarten habe er Spaß daran, Mädchen zu fesseln.


Von Robert Edler
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