Momentan bildet der Herstellungsbetrieb für medizinische Hilfsmittel an seinem Hauptstandort in Ecknach 17 Auszubildende aus, darunter Industriekaufleute, Produktionsmechaniker und Elektroniker. Vier Azubis haben Ende Juli ausgelernt, sie wurden alle übernommen. Für Jürgen Gold, Mitglied der Juzo-Geschäftsleitung, ein Erfolgsrezept des Familienunternehmens. „Wissen kommt nicht einfach von der Straße. Wir müssen unseren Nachwuchs schon selbst heranziehen und haben damit beste Erfahrungen gemacht”, erklärte Gold beim Treffen mit den Politikern. Die Abbrecherquote liege bei den Auszubildenden bei Null, konnte Peter Appel stolz bekanntgeben. „Das liegt daran, dass wir uns die Leute genau aussuchen”, so der Personalleiter. Ein weiterer Grund: Der Medizinartikelproduzent bietet zahlreiche Praktika an. Die haben sich auch bei den drei Auszubildenden bewährt, die den Politikern und IHK-Regionalversammlungsvorsitzendem Thomas Sixta Rede und Antwort standen.

Thomas Sixta rief in dem Zusammenhang dazu auf, Praktika als Möglichkeit zu nutzen, sich kennen zu lernen. „Die Zeit des Praktikums bedeutet nie eine verlorene Zeit, selbst wenn ich als junger Mensch feststelle, das gefällt mir nicht”, erklärte der IHK-Regionalversammlungsvorsitzende. Viel schlimmer sei, erst später zu merken, dass einem der Ausbildungsberuf nicht zusage. Dem schloss sich auch Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko an. Er sieht in den Praktika einen „Schlüsselbegriff”.

In diesem Punkt sieht Ausbildungsleiterin Carina Zimmermann die Schulen mehr in der Pflicht. Sie wünscht sich von manchen Schularten, dass sie Praktika auch während der Schulzeit ermöglichen. „Dass sich nicht alles in den Ferien drängt”, so Zimmermann. Unterstützung bekam sie hierbei von Landrat Klaus Metzger. Er sagte: „Die Schulen müssen heute zwei Aufgaben erfüllen: Neben der reinen Wissensvermittlung müssen sie die jungen Leute konkret auf den Beruf vorbereiten.”