Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.07.2015 12:00

Entwicklungshilfe als Lösung für die aktuelle Asylproblematik

Auf Einladung von MdB Iris Eberl   und MdL Peter Tomaschko sprach Bundesminister Dr. Gerd Müller (Mitte) über die aktuelle Situation der deutschen Entwicklungshilfe.	Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Auf Einladung von MdB Iris Eberl und MdL Peter Tomaschko sprach Bundesminister Dr. Gerd Müller (Mitte) über die aktuelle Situation der deutschen Entwicklungshilfe. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Auf Einladung von MdB Iris Eberl und MdL Peter Tomaschko sprach Bundesminister Dr. Gerd Müller (Mitte) über die aktuelle Situation der deutschen Entwicklungshilfe. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Auf Einladung von MdB Iris Eberl und MdL Peter Tomaschko sprach Bundesminister Dr. Gerd Müller (Mitte) über die aktuelle Situation der deutschen Entwicklungshilfe. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)
Auf Einladung von MdB Iris Eberl und MdL Peter Tomaschko sprach Bundesminister Dr. Gerd Müller (Mitte) über die aktuelle Situation der deutschen Entwicklungshilfe. Foto: Andreas Dengler (Foto: Andreas Dengler)

„Es geht hier um Menschenleben, das passt nicht in ein Gasthaus”, erklärte die Organisatorin Iris Eberl die Wahl des Veranstaltungsorts. Sie sei beeindruckt über die Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern, die sich weltweit engagieren. „Es ist schön, dass sich auch viele junge Menschen für die Benachteiligten einsetzen.” Neben dem Vortag des Ministers referierten im Lauf des Nachmittags insgesamt zwölf regionale Entwicklungshilfen über ihre Arbeit und Einsatzorte (siehe Kasten).

Mit der deutschen Nationalhymne verfeinert mit afrikanischen Rhythmen begrüßte die Aichacher Big Band Crazy Oak den hohen Gast aus Berlin. Der Bundesminister erklärte in seiner Rede die Ziele und Visionen der deutschen Entwicklungshilfe. Die goldene Regel für die Unterstützung der Schwächeren ist: „Die Würde eines Menschen ist unantastbar.”

Der Minister sagte weiter, dass er dem Herrgott dankbar sei, in Deutschland leben zu dürfen. Das Leben im Wohlstand bedeute für ihn aber auch immer Verantwortung für die Benachteiligten zu übernehmen. „Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein glückliches Leben.” Dass eben viele diese Verantwortung auch tragen, zeigen die aktuellen Zahlen des Ministeriums. „Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr des Privatengagements”, sagte Müller anerkennend. Rund 4,6 Milliarden Euro spendeten die unzähligen Entwicklungshilfen in Deutschland, die Bundesrepublik selbst stellte rund acht Milliarden Euro an Finanzmitteln zur Verfügung. Die Hilfe für die Schwächeren sei eine Friedensbewegung, der sich jeder anschließen könne, so der Bundesminister. „Wir haben eine Welt, für die wir Verantwortung übernehmen müssen.” Auf seinen Reisen als Entwicklungsminister begegnete Müller bereits vielen bewegenden Schicksalen, die Motivation und Antrieb für seine Arbeit seien. Ob das Elend im Nahen Osten oder in Afrika, die Not sei an vielen Orten groß. „Deutschland tut dort schon immenses”, betonte der Minister und forderte gleichzeitig, dass auch die restlichen EU-Staaten künftig mehr Solidarität zeigen sollen.

Die Entwicklungshilfe ist eng mit dem Klimaschutz, der medizinischen Grundversorgung, bis hin zur Nahrung verkettet. Als Verbraucher könne man bereits anhand seines eigenen Konsumverhaltens eine aktive Unterstützung leisten, erklärte Müller. „Nur zwei Cent pro Tafel Schokolade garantiert den afrikanischen Kakao-Bauern eine fairere Bezahlung.” Der sogenannte Fair Trade ist eines der Hauptanliegen des Politikers, der selbst in seinem Ministerium auf derartige Produkte achtet. „Ein fairer Handel ist auch ein freier Handel”, sagte Müller, der die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft schaffen will.

Dass eine effektive Entwicklungshilfe auch die aktuelle Asylproblematik lösen kann, da waren sich die Referenten einig. „Im Jahr 2014 wurden rund 200 000 Aufenthaltsanträge gestellt, und für dieses Jahr wird mit doppelt so vielen gerechnet”, erklärte Peter Tomaschko die prekäre Situation. Für den Landtagsabgeordneten reiche es nicht aus, nur die Flüchtlinge in Bayern aufzunehmen, sondern man müsse auch die Ursache der Vertreibung lösen. Mit Engagement und Verantwortung könne man die Probleme jedoch aus der Welt schaffen, erklärte Tomaschko abschließend.

Nach der Ministerrede fand eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dr. Michaela Pfundmair statt. Gemeinsam mit den aktiven Entwicklungshelfern und dem Bundesminister hatte das Publikum die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden.


Von Thomas Winter
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