Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.05.2015 12:00

Völlig neues Lese-Erlebnis

Vom 8. bis 16. Mai schrieben die Redakteure mit Hilfe von Dialektpaten ausgesuchte Texte in die Mundart des jeweiligen Ortes um. Sie tauchten tief in die Feinheiten der Regionalsprache ein und rangen mit Schreibweisen und Bedeutungen, mit denen das Rechtschreibprogramm am Computer heillos überfordert war. So entstanden täglich mehrere Sonderseiten auf Bairisch. Ein Teil der Artikel wurden auch eingesprochen und sind nun im Internet auf

www.aichacher-zeitung/vorort/dialektwoche

nachzuhören.

In zahlreichen Leserzuschriften, Mails, Anrufen und persönlichen Gesprächen erhielten die Macher der AICHACHER ZEITUNG ausschließlich positive Resonanz. Bei den Lesern kam Gerade das Entschlüsseln und „Hineinlesen” in die Mundart besonders gut an - obwohl es bisweilen lange Zeit in Anspruch nahm und anstrengend war. Der Erfolg äußerte sich auch in steigenden Verkaufszahlen: Trotz erhöhter Auflage waren die Exemplare an einige Verkaufsstellen schnell ausverkauft. Sogar zwei Fernseh-Teams statteten der Redaktion einen Besuch ab, um über die Dialekt-Woche zu berichten. Damit erhielt man bayernweite Aufmerksamkeit.

Hintergrund der Aktion war ein Gedanke, der sich auch in dem neuen Slogan der AICHACHER ZEITUNG niederschlägt. „Vielseitig. Wie unsere Heimat.” heißt der und signalisiert: Die AICHACHER ZEITUNG als lokales Traditionsblatt wird weiterhin und wieder verstärkt den Heimatgedanken fördern.

Ludwig Krammer, der für die Berichte im Dialekt von Pöttmes Pate stand, bestätigte, in seiner Gemeinde sei die Dialektserie sehr gut angenommen worden. Man habe sich ausführlich am Stammtisch darüber ausgetauscht. „Wir waren überrascht, dass das Lesen und Entziffern des Bairischen in Schriftform doch so schwer fällt.” Trotzdem werde er mit seinen Jagdfreunden aber weiter SMS-Nachrichten auf Bairisch schreiben: „I hob a Reh gschossn..”.

Auch in Schiltberg, Heimatort unseres Dialektpaten Michael Schmidberger, fand die Serie großen Anklang. „Die Geschichte über die Bäckerei in Schiltberg hat den Leuten sehr gut gefallen. Vor allem die Unterschiede zwischen den Dialekten gab Anlass zu angeregten Diskussionen. Ich glaube, es ist wichtig, dass der bodenständige Dialekt im Gespräch bleibt”, erklärt Schmidberger.


Von Johannes Heim
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