Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.12.2014 12:00

Es scheitert am Geld

Gebaut wird nun eine Zweifach-Schulsporthalle mit den Maßen 27 mal 30 Meter und einer Deckenhöhe von sieben Metern. Sie erhält eine kleine Galerie, die etwa 150 Zuschauern Platz bietet, einen kleinen Konditionsraum und bietet zudem der Mittagsversorgung für die Realschüler Raum.

Mit der Entscheidung tat sich der Gemeinderat schwer.

Weitere Ideen, wie etwa diese, einen gemeindeeigenen Kiosk für die Vereine anzugliedern, fielen gleich flach. Die Spielhalle, für die sich unter anderem Manfred Klostermeir und Josef Schmid vehement stark machten, hätte die Maße 22 mal 44 Meter gehabt und wäre damit für Turniere geeignet gewesen. Allerdings wäre sie 600 000 Euro teurer geworden als die Schulsporthalle. Denn zum einen muss sich Affing an der Halle mit 50 Prozent der Kosten beteiligen, zum anderen alles das selbst zahlen, was der Landkreis als Träger der Realschule für den Sportunterricht als unnötig befindet.

Josef Schmid betonte, die drei Sportvereine, für die er spreche, hätten zusammen 2500 Mitglieder. Für deren Zukunft sei es wichtig, die große Halle zu bauen. „Affing wirbt damit, eine familienfreundliche Kommune zu sein. Wir haben zwei Krippen, drei Kindergärten und bald ein Kinderhaus. Für die da drin, die nächste Generation, sollten wir nun die große Halle bauen!”

Manfred Klostermeir träumte von „Hockey, Fußball, Handball, Volleyball und Basketball” in einer Halle, die „60, 70 Jahre lang steht”. Da fielen 600 000 Euro mehr nicht ins Gewicht. Albert Gutmann gab ihm Recht: „Auch, wenn's teurer ist.” Xaver Lindermeir klagte, seine Tochter spiele Volleyball und müsse dafür „immer außerhalb fahren”, weil der Sport in Affing nicht möglich sei.

Stefan Matzka fand auch, es sei vor den Bürgern nicht zu rechtfertigen, die größere Halle zu bauen, wenn man auch in der „kleineren” alles spielen könne, außer Turniere. Auch Hubert Brucklachner war ein Verfechter der günstigeren Halle. „Wir jonglieren blauäugig mit Zahlen und haben gar keine belastbaren”, mahnte er. Denn die Planer legten nur vorsichtige, vorläufige Kostenschätzungen vor. „Am Ende sitzen wir da wie beim Kinderhaus, und es wird eine halbe Million teurer. Wir müssen überlegen, was der Gemeinde gut tut.”

Vizebürgermeister Markus Winklhofer, der immer noch den erkrankten Rudi Fuchs vertritt, sagte, er werde nun mal eine entscheidende Frage stellen: „Was kann sich die Gemeinde leisten?” Die Verwaltung habe ausgerechnet, dass die Kommune, egal welche Halle man baue, unbedingt einen Kredit in voller Höhe dafür aufnehmen müsse. Winklhofer favorisierte die „kleine Halle”. Albert Gutmann meinte, Kreditaufnahmen seien nicht schlimm, so günstig würden die Zinsen nie wieder. Allerdings geht es mit der Halle erst 2017 los.

Die Turnierhalle mit Maßen von 22 mal 44 Metern hätte Affing rund 2 206 000 Euro gekostet. Für diese stimmten zehn Räte, zehn waren dagegen. Das Patt bedeutete Ablehnung. Für die Variante einer 27 mal 30 Meter großen Doppelturnhalle (1 426 000 Euro) plus Erhöhung der Decke auf sieben Meter, um die Möglichkeit zu schaffen, darin Volleyball spielen zu können (plus 169 000 Euro), stimmten elf Gemeinderäte. Georg Engelhard: „Halbscharige Lösung”


Von Monika Grunert Glas
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