Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.06.2018 12:00

Flüchtling schreibt Erfolgsgeschichte

Fadi Aslan  stellte schon in seiner Heimat in seinem eigenen Unternehmen Aleppo-Seife her. Nun hat sich der Chemiker, der als Flüchtling 2015 nach Hollenbach gekommen ist, in Bergen eine Seifen-Produktionsstätte eingerichtet. 	Foto: Ines Speck (Foto: Ines Speck)
Fadi Aslan stellte schon in seiner Heimat in seinem eigenen Unternehmen Aleppo-Seife her. Nun hat sich der Chemiker, der als Flüchtling 2015 nach Hollenbach gekommen ist, in Bergen eine Seifen-Produktionsstätte eingerichtet. Foto: Ines Speck (Foto: Ines Speck)
Fadi Aslan stellte schon in seiner Heimat in seinem eigenen Unternehmen Aleppo-Seife her. Nun hat sich der Chemiker, der als Flüchtling 2015 nach Hollenbach gekommen ist, in Bergen eine Seifen-Produktionsstätte eingerichtet. Foto: Ines Speck (Foto: Ines Speck)
Fadi Aslan stellte schon in seiner Heimat in seinem eigenen Unternehmen Aleppo-Seife her. Nun hat sich der Chemiker, der als Flüchtling 2015 nach Hollenbach gekommen ist, in Bergen eine Seifen-Produktionsstätte eingerichtet. Foto: Ines Speck (Foto: Ines Speck)
Fadi Aslan stellte schon in seiner Heimat in seinem eigenen Unternehmen Aleppo-Seife her. Nun hat sich der Chemiker, der als Flüchtling 2015 nach Hollenbach gekommen ist, in Bergen eine Seifen-Produktionsstätte eingerichtet. Foto: Ines Speck (Foto: Ines Speck)

Aleppo-Seife gilt als eine der ältesten Seifen überhaupt. Sie ist rein pflanzlich und frei von Zusatzstoffen. Die „echte”, ursprüngliche Aleppo-Seife ist die syrische Lorbeerseife. Da die Bezeichnung nicht geschützt sei, führt Fadi Aslan aus, sei derzeit auch Aleppo-Seife auf dem Markt, die nicht unbedingt den eigentlichen Ansprüchen genügt, Produkt-Kopien aus China etwa.

Fadi Aslan kennt sich aus mit Seifen und mit Naturkosmetik. Der 37-jährige Chemiker mit Universitätsabschluss hat sich viel mit Bestandteilen von Kosmetika beschäftigt. In seiner Heimat betrieb er ein Unternehmen, das erfolgreich Aleppo-Seife aus natürlichen Rohstoffen hergestellt hat. Seine Kessel fassten zweimal 300 Liter. 20 Produkte hatte seine Firma im Angebot - von Hand-Seife und Dusch-Seife über Schampoo bis hin zu Cremes. Angefangen hat er vor über zehn Jahren mit einem kleinen Labor; seine Idee, bei der Körperpflege ganz auf Natur zu setzen, weil es „für die Haut, den Menschen und die Umwelt besser ist”, sagt er, stieß auf Resonanz, sein Unternehmen wuchs.

Dann kam der Krieg. Fadi Aslan floh.

Intensiv im Gedächtnis geblieben ist dem zweifachen Vater ein Moment während seiner Odyssee nach Europa: Während der Überfahrt über das Meer von der Türkei nach Europa „habe ich den Unterschied heftig erfahren, zwischen dem, was ich war und was jetzt ist. Ich hatte nur einen Rucksack mit dem Allernötigsten, ich wusste gar nicht, was kommen wird. Wir waren 50 Leute in einem kleinen Boot, drei Stunden auf dem Meer”, schildert er. „Das war schon schwierig.”

Dass er wieder in seiner eigenen Firma Aleppo-Seife herstellen will, das habe er immer als Ziel gehabt, sagt der 37-Jährige, der inzwischen in Hollenbach gut integriert ist. Entsprechend dieser klaren Vorstellung „hat er engagiert Deutsch gelernt”, lobt ihn Rebekka Oriold, die für Aslan zuständige Fallmangerin im Jobcenter, in der Arge Wittelsbacher Land, der Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung und Soziales. Nächster Schritt war für Fadi Aslan die Erweiterung seiner kaufmännischen Kenntnisse. „Buchhaltung, Steuerrecht und ähnliches, das musste ich erst kennenlernen”, erzählt er. Dazu gab es einen Kurs bei der IHK, den er laut Oriold innerhalb von drei Monaten „mit super Prüfungen” absolvierte...


Von Ines Speck
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