Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.12.2017 12:00

„Schlimmer als im Kindergarten”

Manfred Klostermeir   stammt aus Mühlhausen und erlebt tagtäglich die Belastungen, denen das Dorf ausgesetzt ist, weil eine Umgehung fehlt.
Manfred Klostermeir stammt aus Mühlhausen und erlebt tagtäglich die Belastungen, denen das Dorf ausgesetzt ist, weil eine Umgehung fehlt.
Manfred Klostermeir stammt aus Mühlhausen und erlebt tagtäglich die Belastungen, denen das Dorf ausgesetzt ist, weil eine Umgehung fehlt.
Manfred Klostermeir stammt aus Mühlhausen und erlebt tagtäglich die Belastungen, denen das Dorf ausgesetzt ist, weil eine Umgehung fehlt.
Manfred Klostermeir stammt aus Mühlhausen und erlebt tagtäglich die Belastungen, denen das Dorf ausgesetzt ist, weil eine Umgehung fehlt.

Im Oktober hatte Bürgermeister Markus Winklhofer einen Sachstandsbericht abgegeben zur Westumfahrung von Mühlhausen. Wie berichtet, hatte er dargelegt, dass sich alles deutlich verzögern werde - Grund dafür sei, dass man einige Gutachten erneut in Auftrag geben müsse, damit aktuelle Zahlen etwa zur Verkehrsbelastung, zu Flora und Fauna sowie zum Schallschutz vorlägen. Nur so könne man größtmögliche Rechtssicherheit für die Planfeststellung erlangen.

Das erregte den Unmut vieler Gemeinderäte, die sich schon lange für eine Verbesserung des Lebens der Mühlhausener einsetzen, die seit Jahrzehnten einer enormen Belastung ausgesetzt sind und unter täglichen Staus zu leiden haben. Am Ende wurde gefordert, die Verwaltung solle alles tun, damit der Erörterungstermin eher als 2020 gefasst werden könne, zumindest im Spätsommer 2019.

Nun, neun Wochen später, hakte Helmut Merwald nach: „Ist schon etwas passiert, dass es schneller geht?” Bürgermeister Winklhofer wiederholte, was er zuletzt auf der Bürgerversammlung betont hatte: Man führe Grundstücksverhandlungen und stehe in engem Kontakt mit den Behörden. Merwald fragte konkret: „Haben wir Aussicht auf einen früheren Termin?” Winklhofer meinte, wenige Wochen nach der Oktobersitzung könne man noch keinen neuen Zeitplan haben, als Xaver Lindermeir dazwischenrief: „Sag ja, dann gibt er a Ruh'!” Merwald regte sich auf: „Könnte man bitte diesen Gemeinderat auffordern, dass er nicht immer lästig zwischenrein plärrt, sondern sich per Handzeichen meldet?” Winklhofer entgegnete, er wolle „im weihnachtlichen Frieden nicht mit dem Tatzensteckerl aufstehen und einen zur Ordnung rufen”. Nun schaltete sich Manfred Klostermeir zu: „Ich finde es nicht richtig, dass hier so Kameraden drin sitzen, die die ganze Westumfahrung ins Lächerliche ziehen. So ein Gemeinderat gehört hier nicht rein. Wer so etwas macht, ist unhöflich. Es ist schlimmer als im Kindergarten! Wenn ein erwachsener Mann nicht weiß, wann er den Mund halten soll.” Bürgermeister Winklhofer entgegnete: „Wir sollten dieses unsägliche Thema beenden, bevor es noch peinlicher wird.”

Stefan Matzka, der sich schon länger zu Wort gemeldet hatte, wollte aber noch wissen, was eigentlich Stand in Sachen Nordumfahrung sei, da sollte doch ein Fachmann vom Straßenbauamt kommen? Nun antwortete Verwaltungschef Tilo Leister: „35 Prozent der Gemeinderatsbeschlüsse wurden noch nicht vollzogen. Ein Drittel. Aber wir arbeiten mit Hochdruck, um alles abzuarbeiten.” Dritter Bürgermeister Matzka forderte, man solle dem Thema Priorität einräumen und es „im Hinterkopf” behalten. Winklhofer sagte: „Ich stehe morgens mit dem Thema auf und gehe abends damit ins Bett. Aber es gibt in der Verwaltung eben Rückstände zu erledigen. Bei aller Priorität werde ich mich nicht darauf festlegen, dass in der ersten Sitzung im neuen Jahr jemand vom Staatlichen Bauamt kommt.” Viel Arbeit, zu wenig Personal: Ein Drittel der Gemeinderatsbeschlüsse konnte Verwaltung noch nicht vollziehen


Von Monika Grunert Glas
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